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Sumo-EM in Warschau (20. - 22.10.2017)
Nach
langer Trainingsvorbereitung durch Trainerin Elke Nowack und
Bundestrainerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt ging es am
Donnerstag auf die Reise in die Hauptstadt unseres Nachbarlandes zur
Sumo-Kadetten-Europameisterschaft. Mitglieder der deutschen
Nationalmannschaft aus dem PSV Cottbus waren
- Yannik Oertel,
- Firuz Dzhovidzoda,
- Paul Erfurt,
- Maren Karstan,
- Emily Bieling,
- Nekruz Dzhovidzoda,
- Erik Oertel und
- Kahal Mohammad
Shassaeed.
Dazu
kamen Elke Nowack, Jana Harbarth und Frank Karstan als Kampfrichter.
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Hinter
Frankfurt (Oder) trafen wir uns mit den Sportlern von der PSG Dynamo
Brandenburg und fuhren gemeinsam. Damit war das Team der deutschen
Nationalmannschaft fast komplett, fehlten doch nur noch die Jungs vom
Ueckermünder JC.
Bis Warschau war die Reise sehr entspannt - der Verkehr rollte, die
Kinder waren in gespannter Erwartung. Für die letzten Kilometer
zur Wettkampfstätte mussten wir runter von der Autobahn und auf
den Straßen war die Hölle los. Das Navi zeigte
plötzlich fast zwei Stunden bis zum Ziel und die Wiegezeit lief
ab. Mit so einer Blechlawine hatte keiner von uns gerechnet. Im dichten
Verkehr verloren die Autos den Anschluss zueinander und so kämpfte
sich nahezu jeder allein zum Ziel. Zum Glück klappte alles noch
pünktlich und unsere Sportler hatten alle ihr Gewicht. Damit war
der erste Kampf schon einmal gewonnen. Warum? Pro Alters- und
Gewichtsklasse dürfen nur zwei Mädchen und Jungen in der
Nationalmannschaft sein. Wenn das Gewicht nicht stimmt kann der
Sportler nicht teilnehmen!
Nach dem Abendessen im Hotel ging es auch gleich ins Bett.
Am Freitag wurden die
Europameisterschaften mit der Altersklasse U14 eröffnet. Mit dabei
waren die Nationen Aserbaidschan, Bulgarien, Estland, Georgien,
Litauen, Polen, Russland, Ungarn, Weißrussland und natürlich
Deutschland. In der Gewichtsklasse -35 kg starteten Yannik Oertel und
Firuz Dzhovidzoda. Ausgerechnet im Kampf um Platz 3 mussten sie
gegeneinander antreten, aus dem Yannik als Sieger hervorging.
Ähnlich verlief der Kampf um Bronze in der Gewichtsklasse -40 kg.
Hier traf Paul Erfurt auf seinen Teamkameraden Jannis Uppendahl von der
PSG Dynamo Brandenburg und erkämpfte sich die Medaille. Den
krönenden Abschluss machte Nekruz Dzhovidzoda, welcher sich in der
Gewichtsklasse -60 kg die Silbermedaille holte und damit
Vize-Europameister ist. Bei Maren Karstan (-45 kg) und Emily Bieling
(-55 kg) reichte es leider nicht für eine Medaille, wobei Maren
sich einen fünften Platz erkämpfte.
Am Sonnabend ging es in der
Altersklasse U16 weiter. Einige Kämpfer vom Vortrag probierten
sich schon einmal in der nächsthöheren Altersklasse aus
– Maren, Emily und Nekruz. Bundestrainerin Sandra
Köppen-Zuckschwerdt war sehr zufrieden: „Unsere
Kinder und Jugendlichen sind ein großartiges Team. Nicht nur,
dass sie durch das Anfeuern und den Zusammenhalt im Team über sich
hinaus gewachsen sind, sie hatten am zweiten Wettkampftag fast
gezaubert. Es war schön anzusehen, nicht weil alle gewonnen
hätten, nein von der Einstellung zum Kampf und vom Kampfgeist.
Auch wenn sie es nicht unter die ersten fünf geschafft haben, aber
sie haben klasse Kämpfe absolviert und damit sind sowohl die
gewonnenen als auch die verlorenen gemeint.“ Nekruz konnte
sein Ergebnis vom Vortrag wiederholen und auch in der U16 als
Vize-Europameister aus dem Ring steigen. Erik Oertel begann heute mit
seinem Wettkampf. Er erkämpfte sich in der Gewichtsklasse -75 kg
den fünften Platz.
Am Nachmittag standen noch die Mannschaftswettkämpfe
an. Wichtig zu wissen ist, dass mit der Meldung zum Wettkampf (diese
ist Wochen vorher abzugeben) die Teilnehmer und ihre Position im
Mannschaftskampf unveränderlich festgelegt werden. In dieser
Reihenfolge treten sie zum Kampf an. So kann es passieren, dass ein
leichter Sportler gegen einen schweren antreten muss.
Hier das Ergebnis mit Sandras Worten „Im
Mädchen-Team U16 kämpfte an der ersten Position Luca Leoni
Kose, an der zweiten Stelle kämpfte Emily Bieling und an drei
Marie-Luis Zuckschwerdt. Als Ersatz fungierte Maren Karstan […].
Luca Leoni wuchs regelrecht über sich hinaus und brachte mit ihren
50 kg ihre deutlich schwereren Gegnerinnen in arge Bedrängnis. Dem
Teamgeist und der Kampfeinstellung jeder einzelnen Kämpferin haben
wir es zu verdanken, dass sich die deutsche Mannschaft sehr über
diese Bronzemedaille freuen konnte. Im Kampf gegen Estland gewannen
Emily und Marie-Luis die wichtigen Punkte. Die Medaillen wurden
ausgekämpft zwischen Russland, Ungarn, Estland, Polen und
Deutschland. Mädels, ihr wart der Hammer! Bei den Herren verlief
der Mannschaftskampf etwas anders. An Stelle eins kämpfte der
herausragende Nekruz Dzhovidzoda, an zwei Pascal Grunow und an drei
Kyrill Grunow, als Ersatz wurde Erik Oertel eingesetzt. Im Gegensatz zu
den Mädels war der Respekt vor dem Gegner den Zwillingen Pascal
und Kyrill stark anzumerken und damit hatte Deutschland mit der Vergabe
der Medaillen nichts zu tun.“
Der Sonntag sah die Sumotoris
der U18 im Ring. Mit dabei war Kahal Mohammad Shassaeed in der
Gewichtsklasse -80 kg. Nachdem er seinen ersten Kampf klar gewann wurde
er im nächsten von einem nicht korrigierten Fehlstart
überrascht. Dadurch blieb im am Ende leider nur ein fünfter
Platz.
Wir bedanken uns bei den Kampfrichtern und Eltern der Sportler. Nicht
zu vergessen gilt unser Dank auch den Schulen für die
Unterrichtsfreistellung. Bei aller Vorbereitung wäre eine
Teilnahme ohne deren Mitwirkung nicht möglich.
Jungs und Mädels, auch euch ein großes Dankeschön. Ihr
habt euch wieder von eurer besten Seite gezeigt. Der Teamzusammenhalt,
die Einbindung der anderen Sportler, die Unterstützung für
die Kämpfer auf der Matte – ihr wart toll. Klasse war, dass
ihr euch mit dem ungarischem Team angefreundet und dieses lautstark
unterstütz habt. Dafür durftet ihr ein vielstimmiges
„Germany, Germany“ von ihnen hören, als unsere
Sportler im Ring waren.
Und zum Schluss – herzlichen Glückwunsch allen Platzierten!
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