Donnerstag, 15:30 Uhr Ortszeit,
Ortseingang Rakvere (Estland) – kurz danach ist es soweit:
die
Rakvere Spordihall
ist erreicht. Jetzt heißt es, die Sportler akkreditieren
und wiegen. Dabei erfüllt buntes Stimmengewirr die Räume –
kein Wunder bei 260 gemeldeten Sportlern aus den 11
Nationen Aserbaidschan, Deutschland, Estland, Georgien,
Lettland, Litauen, Polen, Russland, Ukraine, Ungarn und
Weißrussland. Als das geschafft ist geht es in die tolle
Unterkunft
Barto Puhkemaja, wo
mit großem Hallo das leckere Abendessen begrüßt wird. Nach
einem kurzen gemütlichen Zusammensein ging der Tag schnell
zu Ende. Nach der langen Fahrt und den vielen Eindrücken
waren die Kinder breit und es kehrte schnell Ruhe ein.
Am Freitag dann ist der große Tag!
Alle sind aufgekratzt - Trainer, Betreuer und die Sportler
sowieso. Entsprechend zaghaft fällt bei dem einen oder
anderen dann auch das Frühstück aus. Bei der Ankunft in
der Wettkampfstätte staunen sie nicht schlecht – hell
erleuchtet thront in der Hallenmitte der hell erleuchtete
Dohyō (Wettkampfring). Jetzt heißt es umziehen, Mawashi
(Gürtel) umbinden lassen und erwärmen. Die Trainerinnen
Sandra Köppen-Zuckschwerdt (unter anderem mehrfache
Sumo-Weltmeisterin) vom PSG und Elke Nowack vom PSV geben
letzte Hinweise und dann geht es auch schon los. Im
vierten Kampf tritt die erste deutsche Wettkämpferin Maren
Karstan (PSV) an und kann den Kampf für sich entscheiden –
aber ausgerechnet gegen eine weitere deutsche Sumotori,
Luca-Leonie Kose (PSG). Dann ging es Schlag auf Schlag. Am
Ende des Tages kann die deutsche U12-Mannschaft auf
folgendes stolze Ergebnis blicken:
Europameisterin
-33 kg
Luca-Leonie Kose (PSG)
Silber
+60 kg
Marie-Luise Zuckschwerdt (PSG)
Bronze
-33 kg
Maren Karstan (PSV)
Bronze
-36 kg
Leonie Krenzlin (PSG)
Bronze
-45 kg
Emily Bieling (PSV)
Bronze
-30 kg
Paul Erfurt (PSV)
Bronze
-60 kg
Erik Oertel (PSV)
5. Platz
-35 kg
Franz Lemke (PSV)
5. Platz
-50 kg
Jan Freier (KiK Berlin)
ohne Platzierung
-40 kg
Justin Gutschmitdt (PSG)
ohne Platzierung
-40 kg
Maurice Gutschmitdt (PSG)
ohne Platzierung
-35 kg
Jean-Paul Mann (PSV)
Beide Trainerinnen waren
begeistert und superstolz auf ihre Mannschaft. Und als
dann bei der Siegerehrung die deutsche Nationalhymne durch
die Halle tönte, kämpften beide vor Freude mit ihren
Tränen. Noch in der Halle stellte Sandra das Ergebnis mit
dem Vermerk „So ein
super erfolgreicher Tag neigt sich dem Ende! Mit 1x Gold,
1x Silber und 5x Bronze klopft der Deutsche Sumo Bund e.V.
erstmals an die europäische Sumotür!!“ ins Internet.
Zurück in der Unterkunft feierten Groß und Klein bis
spätabends die Erfolge.
Nach einem kurzen Abstecher am
Sonnabend in die Wettkampfhalle zu den Kämpfen der U14 gab
es auch noch etwas Kultur: Rakvere liegt am Fuß einer
alten Burg des Deutschen Ordens, die den Namen Wesenberg
trägt. Diese Burg beherbergt ein Museum, welches
anschaulich und anfassbar die Zeit des Spätmittelalters
erlebbar macht. Allen wird der Weg in die Hölle in
Erinnerung bleiben – was gab es für Gekreische in diesem
Labyrinth des Grauens. Alle haben es überstanden und
keiner wollte es missen.
Leider hat alles ein Ende, das
gilt auch für diese Wettkampffahrt. Und so begaben sich
alle am Nachmittag auf den Rückweg. Mit Zwischenstopps –
sowie Pleiten, Pech und Beinahe-Pannen – erreichten das
deutsche Team wieder Frankfurt (Oder), wo sich die
Cottbuser und Brandenburger rührend verabschiedeten. Der
Rest der Reise war nur noch ein Katzensprung. Vier Tage
und eine Stunde nach der Abreise können die Eltern ihre
Kinder wohlbehalten und eine Fülle an Erfahrungen und
Erinnerungen reicher wieder in die Arme schließen. Sie
werden einiges zu berichten haben!
Ein GROßES Dankeschön geht an die
Trainerinnen, Betreuer und Fahrer. Ohne sie und das
Vertrauen der Eltern in sie wäre dieser Wettkampf nicht
möglich gewesen!!!